Warum ausgerechnet die Musik der Onkelz?

Irgendwann fängt jeder an in seinem Leben zu rebellieren, der eine früher und der andere später. Und immer wieder verschenkt man einen Tag auf der Suche nach sich selbst oder nach dem Sinn in seinem Leben. Ein Mitläufer ist man nicht, daher wandelt man ab und wann zwischen Wahnsinn & Genie.

Im Jahre 2001 – gerade mal 20 Jahre jung – hörte ich die Musik der Böhsen Onkelz das erste Mal. Man fühlte gleich, dass diese Band etwas magisches an sich hat. Sie zog mich in ihrem Bann und ich habe der Wahrheit ins Gesicht gesehen. Ich war von diesem Augenblick an infiziert und brauch nun eine Therapie.

Ich lernte die lieblichste Musik und die schönsten Melodien kennen. Es sind Lieder gegen Dummheit; Lieder für das Herz; Lieder, die die Stimmung heben und Lieder gegen Schmerz. Es sind eben heilige Lieder, die mehr als tausend Worte sagen. Sie sind immer für mich da und sind ein tröstender Freund in meinem Leben, wenn mal wieder niemand bei mir ist.

Was hat diese Band, was die anderen nicht haben?

Vier Engel in Zivil, die der „Stachel im Arsch der Nation“ sind. Vier Engel, die auf ihrem Lebensweg zu hoch geflogen und tief gefallen sind. Sie sind Gesandte des Himmels, sind sozusagen Gottes rechte Hand und dessen Stimme. Sie sind nicht von dieser Welt, denn sie sind heilige Dämonen & Götter aus anderen Dimensionen.

Die von Stephan’s verfassten Songs erhalten Leben durch Kevin, unserer Stimme aus der Gosse, durch unserem Gitarrengott Gonzo & unserem Schlagzeuger Pe. Sie sind der wandelnde Wahnsinn mit Worten wie Geschosse. Sie bringen es auf dem Punkt und sagen, was sich sonst niemand traut.

Ihre Lieder beruhen auf ihre eigene Lebenserfahrungen und sie singen diese mit so einer Leidenschaft. Mit ihren Liedern möchten sie das Umfeld wachrütteln und zu mehr Ehrlichkeit, Mut und Stärke aufrufen. Man kann sich mit so vielen Liedern identifizieren. Für mich sind die Onkelz mehr als nur Musik – sie sind zu meiner Lebenseinstellung geworden.

Onkelz als Lebenseinstellung?

Auf jeden Fall! Die vier Engel in Zivil gingen vorwärts ohne Furcht, nicht am Rande sondern mittendurch. Möchten lieber stehend sterben als knieend leben, lieber tausend Qualen leiden als einmal aufzugeben. Haben keine Hände vor den Augen, keine Watte in den Ohren und kein Pflaster auf den Mund, denn sie sind anders und kämpfen für ihr Recht.

Man schafft sich nicht nur Freunde, wenn man ausspricht was man denkt. Und falsche Freunde braucht man nicht, denn man weiß am besten wer man ist. Ich befahre manchmal den Weltraum meiner Seele und manchmal muß man leiden um zu spüren, daß man noch lebt. Manchmal sagt man ja und meint nein – manchmal ist man wirklich nett und mal ein Schwein. Ich bin so wie ich bin, wollt ihr euch beschwer’n? Ich weiß, ich bin ein Bastard – aber schei**egal, ob ihr mich liebt oder nicht – ich hab mich gern.

Viva los Tioz – Vaya con Tioz

Helden leben lange – doch Legenden sterben nie. Diese Jungs haben geschafft, was sonst noch keiner in seinem Leben geschafft hat. Welcher heutige 0815-Star kann schon von sich behaupten, dass sein Erfolg auch ohne das Rühren der Werbetrommel klappt? Niemand!

In diesem Sinne sind diese vier Engel in Zivil einmalig und was ganz besonders. Das Verbot der Radio- und Fernsehsender hat nichts gebracht, denn die Onkelz verkauften ihre Platten – und das alles ohne Werbung!

Welche Band kann dieses schon von sich behaupten? Oder welche Band kann in diesem Fall den Onkelz das nötige Wasser reichen?

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